Nachdem vor einigen Tagen mein T400s geliefert wurde und ich jetzt doch
noch ein bisschen Zeit gefunden habe, möchte ich euch in den folgenden
Zeilen ein bisschen über dieses wunderbare Stück Hardware berichten.
Doch bevor ich anfange zu schwärmen, möchte ich erst einmal alles „drumherum“ erklären.
Grund für die Anschaffung war der Beginn meines Elektrotechnik
Studiengangs in diesem Herbst. Da ich somit täglich mehr als eine
Stunde mit dem öffentlichen Verkehr fahren muss, war für mich lange
klar, dass ich mir ein Notebook kaufen möchte. Zudem lassen sich damit
auch vor Ort längere Pausen überbrücken und am Computer arbeiten, ohne
auf eigene Programme und Einstellungen verzichten zu müssen.
Anforderungen an das Notebook waren somit Gewicht (und damit verbunden
Grösse), Geschwindigkeit in Relation mit guter Akkulaufzeit und
Qualität (robust). Gerade qualitativ wollte ich etwas hochwertiges
kaufen, damit ich mich wärend dem Studium auf das Gerät verlassen kann
und es vom vielen Rumschleppen nicht kaputt geht. Da es für LANs
höchstens CS1.6 schaffen sollte, war für mich auch klar, dass es ein
Onboard Grafikchip werden sollte um vom niedrigeren Stromverbrauch
sowie weniger Abwärme/Lautstärke profitieren zu können.
Durch diverse kleine Nebenverdienste konnte ich mir ein ordentliches Budget von ca 2500CHF (etwas mehr als 1500€) setzen.
Am Anfang fand ich die Dell Latitude Serie sowie die HP Elitebooks ganz interessant bis ich zu den Thinkpads kam.
Dank vielen postiven Testberichten und Userkommentaren (danke auch an
das Forum hier) bin ich dann beim T400s gelandet. Zudem hat der
Notebookshop meiner Uni (Neptun ETH Zürich) ein super ausgestattetes
T400s für einen guten Preis im Angebot.
Somit vorweg mal die technischen Details meines Modells:
Intel Core 2 Duo SP9600 mit 2.53GHz, 1066MHz FSB, 6MB Cache sowie 25Watt TDP
Intel GM45 Chipsatz mit integrierter Intel X4500MHD
4 GB DDR-3 1066MHz Ram (8GB Max)
14.1“ mattes LED Display mit 1440x900 Pixeln
256 GB SSD mit Hardwareverschlüsselung von Toshiba in 1.8“
Intel WiFi Link 5300 sowie integriertes Bluetooth
DVD Brenner, 2 Megapixel Kamera, Fingerprint Reader, Touchpad + Trackpoint, Audio In/Out Combo
Anschlüsse: 3 USB 2.0, eSata, Diplayport sowie VGA, ExpressCard/34, LAN
Abmessungen: 337mm breit, 21.1-25.9mm hoch, 241mm tief und 1.78kg leicht (inkl Akku)
Lieferumfang: Windows Vista Professional 32Bit sowie Recovery
DVDs für Vista Pro 32, Vista Pro 64 und XP Pro, 6 Zellen Akku mit (44
Wh) und Netzteil, Handbücher und Schnellanleitung in div Sprachen (u.a.
Deutsch und Englisch), Neptun Sleeve und Neptun Putztuch. 3 Jahre Carry-In Weltweit
Preis ist 2‘390 Schweizer Franken, das sind 1‘578 €. Listenpreis
ist laut neptun 3‘850 CHF (=2‘542€). Da kann man meiner Meinung nach
schon von einem Ordentlichen Rabatt reden, den Lenovo Schweiz hier
bietet. Selbst im normalerweise im Hardwarebereich billigeren
Deutschland findet man kein vergleichbares Angebot. Gerade die 256GB
SSD als Highlight ist absolut unüblich für dieses Preissegment.Verarbeitung
Als ich es beim Auspacken beim ersten Mal in der Hand hatte, hab ich
erstmal gestaunt. Hatte selten zuvor ein so hochwertig verarbeitetes
Notebook in der Hand. Da klappert nichts, lässt sich nichts eindrücken
und es wirkt unzerstörbar. Trotz seiner dünnen Bauweise erweist es sich
als ausserordentlich robust, ein Thinkpad eben. Scheint als wäre Lenovo
nach den schlechter Verarbeiteten T400 wieder auf Top Niveau. Das
Design mag nicht jedermanns Sache sein. Mir gefällt es sehr gut und
finde es 100Mal hübscher, als zB die Klavierlack Pavilion von HP. Es
muss sich auch nicht vor den ebenfalls gut verarbeiteten Macbook Pros
verstecken.
Eingabegeräte
Dank 14“ findet man im T400s eine vollständige Tastatur ohne
Ziffernblock. Das Layout ist super, einzig die Thinkpad typische FN
Taste links von CTRL sorgte bei mir am Anfang für ein paar Vertipper,
woran ich mich aber schnell gewöhnt habe. Auffallend sind die doppelt
so grosse Delete und Escape Taste. Wahnsinnig nützlich ist das nicht,
stören tut es aber auch nicht.
Der Tastenanschlag und Druckpunkt gefällt mir sehr gut, habe nach den
wenigen Tagen die Tastatur schon lieb gewonnen, sodass ich grössere
Texte, wie diesen Bericht lieber mit dem T400s verfasse.
Beim Thema Maus hat bietet das T400s 2 Möglichkeiten. Entweder der
klassische und mittlerweile zum Markenzeichen gewordene rote Trackpoint
oder ein grosszügiges Touchpad.
Zum Touchpad muss man sagen, dass es Multitouch bietet, dass es heisst
es lassen sich mit 2 Fingern Bilder wie beim iPhone heranzommen oder
drehen. Funktionieren tut das ganze weniger gut und nützlich ist es
ebenso wenig.
Ansonsten reagiert es präzise und ist eben angenehm gross, ich
deaktivere es aber sowieso meistens und arbeite lieber mit dem
Trackpoint.
Display und Mobilität
Das Display macht einen durchweg guten Eindruck. Es ist nicht so, dass
man in Lobgesänge ausbrechen müsste, aber insgesamt mehr als in
Ordnung. Farben sind klar, Helligkeit ist super und Stromverbrauch dank
LED okay. Blickwinkel ist ordentlich, wenn auch nicht perfekt und auch
der Kontrast ist nicht unbedingt der beste.
Dafür lässt sich dank mattem Display wunderbar draussen oder im Zug am Fenster arbeiten ohne gross eingeschränkt zu werden.
Bei der grösse war ich mir zu Anfang etwas unsicher, bin dann aber zum
Entschluss gekommen, dass ein 14“ der Ideale Kompromiss zwischen
Mobilität und Arbeitskomfort ist. Und dieser Entschluss erwies sich im
Laufe der Zeit auch als Richtig.
Ich hätte diese Entscheidung aber nicht getroffen, wenn das T400s nicht
so leicht wäre. Das Thinkpad ist leichter als so mancher 12“ und das
ist mir auch sehr wichtig. Ich wollte nicht immer 2.5kg rumschleppen,
was vergleichbare 14 Zöller wiegen. Es ist zB auch leichter als ein 13“
Macbook Pro.
Lautstärke und Wärmeentwicklung
Beim ersten Starten war ich mir gar nicht sicher ob ich es überhaupt
gestartet habe. Im normalen Office Betrieb gibt das Notebook keinen Ton
von sich. Dank SSD ist nichtmal ein Festplattensurren zu hören. Man
kann also bequem in einer Bibliothek arbeiten, ohne andere zu stören.
Ab und zu ist leise der Lüfter zu hören. Dies aber eher bei längeren
Arbeiten und vor allem bei aufwändigeren Anwendungen. Aber auch dann
noch so leise, dass man echt genau hinhören muss.
Das lauteste ist noch das DVD-Laufwerk, welches ich aber sowieso nicht
oft benutze. Das dreht durchaus hörbar auf, aber nicht lauter als
andere DVD-Laufwerke auch.
Bei Office bleibt das komplette Notebook absolut kühl. Unter grosser
Belastung kann die unterseite durchaus etwas wärmer werden, allerdings
weit davon entfernt, was ich als heiss bezeichnen würde.
Die Flächen, wo beim Tippen die Handballen liegen bleiben dagegen durchwegs kühl. Gute Arbeit Lenovo!
Stromverbrauch und Akkulaufzeit
Vielleicht die grösste (einzige?) Schwachstelle beim T400s. Die
Akkulaufzeit ist mit durchschnittlich 4 Stunden nicht kurz aber auch
nicht wahnsinnig lang. Im Idle und mit niedriger Helligkeit kommt man
auch auf 5 Stunden unter Vollast natürlich weniger. Wenn man dann das
Display fast komplett verdunkelt, Wlan und Bluetooth deaktiviert und
ausser Word nichts macht kommt man auf knappe 6 Stunden. Dabei liegt
der Verbrauch laut Lenovo Energie Manager bei 5-6 Watt, was eigentlich
ein top Wert ist. Das Problem ist eben eher der 6 Zellen Akku, der mit
44 WH auch noch weniger bietet als andere 6 Zeller. Grössere Modelle
sind auf Grund von der Einbauart des Akkus (siehe Bilder) nicht möglich.
Eine sehr gute Möglichkeit die Laufzeit auf bis zu 8h zu erhöhen ist
aber der zusätzliche Akku für den Laufwerksschacht. Dabei wird das
DVD-Laufwerk gegen einen Akku getauscht. Da ich das Laufwerk eh nicht
benutze werde ich mir eventuell einen solchen Akku noch bestellen.
Leistung
Beim Vorinstallierten Windows Vista war ich wie erwartet von der
Leistung nicht zufrieden. Sicher machte es einen Flotten eindruck, doch
dank der unzähligen Bloatware war mir klar, dass da mehr drin sein
muss. Also habe ich die Windows 7 Version von MSDN AA installiert, die
auch auf meinem Desktop sehr ordentlich ihre Dienste leistet. Und dann
hatte ich zum ersten Mal das „Wow-Erlebnis“.
Word öffnen, Booten, Dateien verschieben...alles geht rasend schnell, wohl nicht zuletzt dank der SSD.
Die Arbeitsgeschwindigkeit stellt bei mir also alles bisher gesehene in
den Schatten. So macht Word, Excel, Powerpoin, sprich Arbeiten Spass.
HD Filme (.mkv) sowie Onlinevideos wie Youtube HD spielt das NB ohne Probleme ab.
Wie es mit Games aussieht, kann ich nicht beurteilen, da es mich auch
ehrlich gesagt gar nicht interessiert, einzig kann ich bestätigen, dass
CS 1.6 einwandfrei läuft. Spiele wie Warcraft III oder Battlefield 2
sollten auch kein Problem sein.
Ein weiterer Punkt war für mich Linux Kompatibilität, wo Thinkpads
normalerweise auch immer gut dabei sind. So auch hier. Ubuntu 9.04 lief
ohne zu murren. Leider muss ich hier die Geringere Akkulaufzeit
bemängeln und auch eher unwichtige Dinge wie der Fingerprint
funktionieren nicht (oder wenn auch nur mit etwas Aufwand).
FazitWie wohl anhand dem Geschrieben unschwer zu erkennen ist, bin ich absolut begeistert.
Ich habe im Vorfeld viel mit HP Elitebooks gearbeitet (was ich auch in
Betracht gezogen habe) aber dieses Notebook stellt alles in den
Schatten. Leicht, schnell und robust! Besser lässt es sich wohl nicht
beschreiben.
Aber es ist teuer. Ohne Studentenrabatte meiner Meinung nach sogar zu teuer.
Die 1500€ würde ich allerdings jederzeit wieder investieren.
Danke für das Lesen meines doch etwas ausführlicher gewordenen Berichts
(die tolle Tastatur des Thinkpads ist nicht ganz unschuldig) und von
mir gibt es an dieser Stelle eine klare Kaufempfehlung.
weiteres und Diskussionsthread zum Review: http://forum.sysprofile.de/hardware-reviews/32571-lenovo-thinkpad-t400s.html
Changelog:07.09.2009: T400s bei Neptun bestellt.
15.09.2009: Bekommen
18.09.2009: Windows 7 installiert
06.10.2009: Ultrabay Akku gekauft
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