Wie alles begann...
Es begann alles gegen Ende des Schuljahres 2014/2015. Jahrelang hatte ich mich mit Notebooks zufrieden gegeben, mein letztes war zu dem Zeitpunkt auch schon zwei Jahre alt - es handelt sich um ein Thinkpad X1 Carbon - doch für das, wofür es gemacht ist, nämlich Office, leistet es noch immer gute Dienste. Aber Spielen oder Benchen kann man darauf vergessen. Darum entschloss ich mich, mir zum Abschluss der Matura, etwas "Richtiges" von meinen Eltern zu wünschen und meinen ersten PC zusammenzubauen - leichter gesagt als getan, denn das Pech schien mich nicht loslassen zu wollen...
Nach einer kurzen Kaufberatumg um PCGHX-Forum gab ich bei Amazon (Monitor, Tastatur, Maus, LED-Strip fürs Case) und hauptsächlich bei Hardwareversand.de gegen Ende Juni Bestellungen im Gesamtwert von gut 3000 Euro auf, ich hatte ja absolut nichts, was ich von einem älteren PC hätte übernehmen können und brauchte daher auch komplett neue Peripherie.
Die Atelco-Insolvenz und die Suche nach dem Enthoo Luxe
Nach und nach trudelten die Amazon-Pakete bei mir ein, schließlich kam auch ein Paket von Hardwareversand.de an. Damit war fast alles beisammen:
Aber eben nur fast, Gehäuse und Gigabyte GTX980 ließen auf sich warten. Waren sie zum Zeitpunkt der Bestellung bei Hardwareversand noch als "verfügbar" gelistet, so war nun nicht einmal mehr ein Lieferdatum angegeben. Wenige Tage später sah ich wieder mal ins PCGH-Forum, und plötzlich stach mir ein Thread ins Auge: "Atelco insolvent" hieß es da, und nach Lektüre dieses Threads war mir klar, dass ich Gehäuse und GraKa und somit gut 700 Euro abschreiben kann - Hardwareversand als ein Tochterunternehmen von Atelco war nämlich auch von der Insolvenz betroffen.
Also musste ich nach einem anderen Händler suchen, bei dem Grafikkarte und Gehäuse lieferbar sind, um beide ein zweites Mal zu ordern. Die Grafikkarte war eigentlich überall verfügbar, nicht aber das Gehäuse. Bei jedem Händler hieß es "derzeit nicht verfügbar" oder ähnlich. Ich wollte aber auch kein anderes Case, es musste das verdammt geile Enthoo Luxe sein. Überraschend fand ich dann auf Amazon doch noch eines, das lagernd war, allerdings bei einem französischen Anbieter, mit vorraussichtlicher Lieferzeit von zwei Wochen und um einiges teurer als normal. Aber ich wollte es doch unbedngt haben. Gestärkt dadurch, dass Amazon auch bei Drittanbieter-Käufen für guten Support bekannt ist und ich im Falle einer Nicht-Lieferung auf jeden Fall das Geld zurückbekommen würde, bestellte ich dieses Case ebenso wie eine neue Gigabyte GTX 980.
Das Schweigen der Hardware
Zwei Wochen später war dann endlich die Hardware komplett und ich begann mit dem Zusammenbau, der reibungslos und ohne abgerutschten Schraubenzieher verlief, obgleich es für mich das erste Mal war. Doch beim Einschalten folgte sogleich die große Ernüchterung: Es tat sich einfach nichts. Alle Kabelverbindungen und Abstandshalter nochmal gecheckt, Mainboard ausgebaut und außerhalb des Gehäuses probiert, Nullmethode getestet - und noch immer nichts. Als das Netzteil auch dann nicht anspringen wollte, nachdem ich den Power-on-Pin mit Masse kurzgeschlossen hatte, kam ich zum Schluss, dass es defekt sei und schickte es nach Be quiet. Wenigstens machte es seinem Namen alle Ehre und blieb wirklich still... :-D
Drei lange Wochen später, im September, erhielt ich das Netzteil wieder zurück, mit ausführlichem Testbericht, der dem Netzteil volle Funktionstüchtigkeit bescheinigte. Also blieb nur noch das Mainboard, ein Asrock Fatal1ty H97 Killer, als mögliche Fehlerquelle übrig. Da aber Hardwareversand insolvent war, konnte ich es nicht reklamieren und musste auch hier in den sauren Apfel beißen und ein neues bestellen, wobei meine Wahl auf das Asus Maximus Ranger VII fiel.
Blaues Licht und Kabelsalat
Zwei Tage später war es auch schon da, und ich begann mit dem Umbau. Gleich, nachdem ich CPU, Kühler und RAM montiert hatte, testete ich, und siehe da, prompt startete es. Also wieder abgeschaltet und vom Strom getrennt, die restlichen Komponenten drauf bzw. angestöpselt und das Mainboard im Gehäuse montiert. Und endlich konnte ich das Aufheulen der Lüfter vernehmen, dann erwachte der Bildschirm zum Leben und forderte mich zur Eingabe des Windows-Keys auf - der PC lief! Und was machte derweil das blaue Licht in seinem Innern? Es leuchtete blau!
Schön sah das Kabelmanagement ja noch nicht aus, also waren die nächsten Schritte, dieses zu verbessern. Außerdem gefielen mir die "Standard-Kabel" nicht und der Heck- und CPU-Lüfter waren noch unbeleuchtet, daher ersetzte ich letztere durch Corsair-Lüfter mit blauen LEDs, und behob das "Kabel-Problem" mit dem gesleevten Verlängerungen von Bitfenix, wobei meine Wahl auf die Farben schwarz-blau fiel.
Den Einbau der Verlängerungen nutzte ich natürlich auch gleich zur Verbesserung des Kabelmanagements, sodass es gleich viel ordentlicher im Case aussah. Aber leider waren die Kabel meins Cardreaders etwas zu kurz geraten für so ein großes Case, und das Mainboard hat nur einen einzelnen USB3.0-Anschluss, sodass ich nicht nur eine PCIe-Steckkarte mit USB 3.0-Pinheader nachrüsten musste, sondern auch das Kabel unschön direkt unterhalb der Grafikkarte, genau vor dem Mainboard, verlegen musste, aber demnächst wird dem mithilfe einer Verlängerung Abhilfe geschaffen, sodass auch dieses Kabel hinters Mainboardtray verbannt werden kann.
Rückendeckung für die Grafikkarte und wie es weiter geht...
Weiters störte mich, dass die Grafikkarte keine Backplate hat, doch zufällig stieß ich auf V1tech.com, die Backplates für viele Grafikkarten-Modelle anfertigen, die teilweise echt gut aussehen, aber leider doch recht happige 40 Dollar exklusive Versand kosten, welcher, da sie in den USA gefertigt werden, auch nicht gerade billig ist. Meine sieht so aus:
Derzeit sieht der PC trotz all dem immer noch eher langweilig aus :-D. Mit recht wenig Aufwand wäre es ja möglich gewesen, ihn in einem schwarz-roten Farbschema zu gestalten. Doch das war mir irgendwie zu "mainstream", darum will ich mein System in den Farben schwarz, silber/metallic und blau gestalten. Großteils passt es ja schon, nur das Mainboard, der RAM und die rote Netzwerkkarte stechen noch unangenehm hervor. Eigentlich wäre es ja kein Problem, diese zu lackieren, aber das braucht Zeit, die ich derzeit wegen des Studiums einfach nicht habe...
Jedenfalls scheint mich wohl endgltig der PC-Enthusiasten-Virus gepackt zu haben,ich spüre deutlich das Verlangen nach einer ordentlichen WaKü und nach einem übertaktbaren Prozessor...