Hier finden Sie die Geschichte eines Computers und sehen so, wie er sich im Laufe der Zeit entwickelt. Da es in dieser Sektion um das "Modding" des PC geht, verzichte ich allerdings grundsätzlich auf die Angabe von neuer Hardware. Die aktuelle Hardware finden Sie oben, ersetzte Hardware interessiert niemanden mehr (Neuer = Schneller = Besser... oder so?!)
Aktueller Stand: Betriebsbereit nach Umbau April 2011
Erster Eintrag: Was war
Mein PC vor dem Umbau im Mai 2009. Das alte Chieftec-Dragon-Gehäuse, aus meiner heutiger Sicht nicht gerade ein Prachtstück.
Doch innen ist es noch viel schlimmer als aussen: fehlendes Kabelmanagementsystem, schlechte Platzausnutzung und vorallem LAUT (trotz den 2cm dicken Noiseblocker-EvolutionEQ-Premium-Dämmmatten)!
Da mein Rechenknecht auf dem Pult direkt neben meinem Kopf steht, war die Luftkühlung der lärmende Tod. Die Temperatur der Komponenten war für mich nie wichtig, die Luftkühlung erledigte ihren Dienst gut, zwar nicht mit Spitzenwerten, aber noch immer in der Garantiespanne der Komponenten. Übertakten kam für mich bisher nie in Frage, da das ganze dadurch noch lauter geworden wäre.
Eine Wasserkühlung schwebte schon lange in meinen Träumen rum, allerdings muss man für etwas Ordentliches tief in die Geldbörse greifen. Doch der Preis war nicht das Einzige, was mich davon abhielt. Denn wenn Wasserkühlung, dann will ich die auch sehen.
Doch selbst wenn ich nur ein Fenster hätte einbauen wollen, wäre mir der Blick ins Innere durch die Mainboard-Halterung versperrt geblieben... Die Möglichkeit, den PC auf die rechte Pultseite zu stellen kam für mich optisch nicht in Frage.
Also ran an die Stichsäge und den Bohrer und eine neue Leidenschaft - Casemodding - war für mich geboren.
Umbai März 2010
Das Case musste also dran glauben - vorallem seine Rückseite. Diese wurde in der Mitte halbiert, damit ich das Mainboard-Tray auf die gegenüberliegende Seite (von vorne gesehen links) drehen konnte. Anstelle der beiden früher direkt neben den PCI-Ausgängen montierten 80mm-Lüfter wurde eine Halterung für den Ausgleichsbehälter erstellt.
Die zweite Rückseitenhälfte wurde ebenfalls auf den Kopf gedreht. Dies hatte auch den Vorteil, dass das Netzteil neu seinen Platz direkt unterhalb der Decke erhielt und darunter Platz für ein 120mm-Radiator frei wurde.
An der Front wurden die beiden HD-Käfige ausgebaut und entlang der Lüftungsschlitze der drei 80mm-Lüfter wurde eine grosses Loch für einen 240mm-Radiator geschnitten. Die Harddisk wurde mit einem wassergekühlten Entkopplungsmodul aus den 3.5'' in den noch vorhandenen Bereich der 5.25''-Laufwerke gesteckt.
In die Türe wurden zwei grosse Fenster gesägt, welche einen super Blick auf die "Innereien" erlauben.
Zwei UV-Kaltlichtkathoden und UV-aktive grüne Kühlflüssigkeit - fertig war mein erster Case-Mod und die Umstellung auf Wasserkühlung.
Doch auch habe ich mich dem Punkt Kabelmanagement angenommen. Durch die neue Position des Netzteiles war es einfacher, die Kabel hinter den Laufwerken zu verstecken. Durch die in das Mainboard-Tray geschnittenen Aussparungen konnte ich die Kabel sogar bis an das Mainboard hin versteckt halten. Nun winden sich anstelle der Kabel Schläuche durchs Gehäuse und das frische Windchen, welches die beiden 120mm-Lüfter von vorne ins Gehäuse saugen, kann nun ungehindert durchs Gehäuse hauchen.
Umbau April 2010
Leider war dieser Umbau nicht von langer Dauer. Die verwendeten Radiatoren (BlackICE GTS 120 und BlackICE GTS 240 X-Flow) waren grottenschlecht, auf jedenfall für langsam drehende Lüfter. Und ein leiser Rechner war eigentlich mein Grund für die Wasserkühlung. Schade ums Geld, aber Anfängerfehler passieren nunmal wenn man sich nicht ausgiebig informiert. Also schnell Kontakt zu den Profis aufgenommen und richtige Ware (siehe aktuelle Ausstattung) bestellt. Dies kam nicht ungelegen, da bereits nach kurzer Betriebszeit mein Ausgleichsbehälter dem Druck nicht mehr Stand hielt und einen Sprung erhielt. So beschränkte sich meine Bestellung nicht bloss auf neue Radiatoren, ich orderte gleich ein halbes Lager an Wassserkühlungskomponenten und Lüfter.
Die bei
Aquatuning bestellten Wasserkühlungskomponenten wurden sofort eingebaut. Doch zuvor musste das Gehäuse erneut leiden. Ich benötigte Platz für einen beinahe 6cm dicken Tripple-Radiator unter dem Gehäusedach. Das Netzteil war nun für den Radiator im Dach natürlich im Weg. So habe ich die Rückwand nun komplett in Einzelteile zersägt und mit Alu-U-Profilen an der passenden Stelle wieder zusammengeschraubt.
Umbau April 2011
Bereits ein Jahr nach dem letzten Umbau wurde das Gehäuse ein weiteres Mal auseinander geschraubt. Was mich dieses Mal störte war das hochtonige Laufgeräusch der Pumpe und das leichte Pfeifen bei hohen Lüfterdrehzahlen der oberen Lüftern. Das Pfeien erklärte ich mir dadurch, dass nur zwei 120mm-Lüfter Frischluft einführten, jedoch drei Stück plus das Netzteil Luft aus dem Gehäuse saugten. So wurde durch jede noch so kleine Ritze zusätzlich Luft eingezogen. Naja, das Problem besteht noch teilweise, jedoch weniger laut als zuvor. Für die Pumpe habe ich ein Gadget einrichten müssen um zu sehen, ob sie auch wirklich läuft - die ist mittlerweilen flüsterleise, nein noch besser, komplett ruhig :-)
Als erstes musste natürlich mal wieder alles ausgebaut werden. Das Entleeren des Kreislaufs ging ohne grössere Pfützen gut über die Bühne. War erstmal das gesamte Gehäuse "entkernt" kam jedoch die grosse Frage: Wie soll es zukünftig ausschauen? Ein paar Gedanken hatte ich mir natürlich im Vorfeld bereits gemacht, z.B. dass das Netzteil neu am Boden seinen Platz haben soll und so direkt Frischluft ansaugen kann. Ebenso war mir klar, dass ich die Pumpe entkoppelt haben will - vorzüglich mit einem Shoggy Sandwich.
Meine Gedanken wurden allerdings nach genauem Nachmessen fast im Keim erstickt, trotz BigTower schien das Gehäuse zu klein um alles wie gewollt unterzubringen!
Was alles geplant war:
- Pumpe mit 4cm hohem Shoggy Sandwich entkoppeln
- Netzteil am Boden unterbringen
- Mainboard-Tray exakt in der Mitte des Gehäuses, damit es ohne Probleme auf der andern Seite befestigt werden könnte
- Verbesserung des Kabelmanagement
- Glowing Case Feets
- Komplette Dämmung des Gehäuses
- Southbridge im Wasserkühlungskreislauf einbinden (kleinstes Problem)
Nachdem ich x Stunden mit dem erstellen eines 3d-Modells verbracht habe, war mir klar, dass entweder das Mainboard-Tray nicht so platziert werden könnte oder das Netzteil nicht am Boden seinen Platz finden wird oder aber ich auf die Pumpenentkopplung verzichten musste. Denn die Pumpe musste unterhalb des Ausgleichbehälters stehen, also theoretisch auf dem Netzteil befestigt sein. Netzteil + Shoggy Sandwich + Pumpe + Anschlüsse = Gehäusehöhe / 2...
Mein provisorischer Arbeitsplatz bestand somit leider viel länger als zuerst angenommen aus einem mit Komponenten total überstellten Pult und in der Mitte Platz für den Laptop. Es war bereits mehr als 2 Wochen her, seit ich den Rechner auseinandergebaut habe, als mir die zündende Idee kam, für die Pumpe ein U zu biegen, und dieses bereits in den Schenkeln mit dem Shoggy Sandwich zu dämpfen. So sparte ich immerhin 4cm ein. Und genau diese 4cm machten alles andere unmöglich bzw. durch diese Lösung nun möglich.
Ja und so ging es nun an das Zuschneiden und Biegen der Einzelteile. Anschliessend habe ich alles komplett anthrazit gesprayt, auf den jeweiligen Gehäuseinnenseiten mit Dämmmatten beklebt und neue Fenster mit 5mm-Acryl-Glas zugesägt. Nach viel Kleberei und vorallem Schrauberei nahm das Gehäuse wieder die Form an, bei der man von einem PC-Gehäuse sprechen konnte.
Ebenfalls wurden angelehnt an
dieses Tutorial Glowing Case Feets hergestellt.
So wurden zum Schluss alle Komponenten wieder eingebaut, verkabelt und verschlaucht, befüllt und fertig war die ganze Geschichte. Nun erfreue ich mich über einen weiteren gelungenen Case-Mod und ein noch leiseres System als zuvor.
Dies ist der aktuelle Betriebszustand.