»Vom 486 DX 33 zum Pentium Dual-Core 5200«
So oder so ähnlich könnte ich hier eine kleine Geschichte beginnen. Ich beschränke mich dann aber doch auf die Veränderungen innerhalb des Gehäuses welches den oben beschriebenen Pentium Dual-Core E5200 beherbergt. Ansonsten würde der Bereich hier fast endlos werden.
Das frühere Innenleben und was damit passiert ist
Die ursprünglich im Cooler Master Centurion 5 befindlichen Komponenten hatte ich Ende 2006/Anfang 2007 gekauft. Ab dem Frühjahr 2007 lief ein E4300 mit etwa 2.4 GHz übertaktet auf einem ASRock 775 Dual-VSTA im Centurion 5.
Gekühlt wurde der Prozessor von einem Thermaltake Sonic Tower welcher von mir einen 120er Lüfter in den Spalt montiert bekommen hatte. In zwei DDR2-Speicherslots steckten je 1 GB 800er RAM. Als Grafikkarte steckte eine GeForce 7900 GS im PCI-E-Slot.
Zwischenzeitlich habe ich für 60 Euro eine gebrauchte 9600 GT von einem Freund abgekauft und damit die 7900 GS ersetzt.
Eigentlich hatte der Rechner im Herbst 2008 noch immer alle Anforderungen erfüllt welche ich so an ihn gestellt hatte: Die überwiegend nicht brandaktuellen Spiele, welche ich zu spielen pflege, liefen problemlos und das System war relativ leise. Daher hatte ich ich eigentlich nicht geplant gehabt neue Hardware zu kaufen.
Eigentlich, denn als bei einem Freund entweder der alte Athlon und/oder das alte Board in die ewigen Jagdgründe eingegangen sind hatte er das Problem kein Geld für ein komplett neues System parat zu haben. Ein neues und trotzdem veraltetes Board kaufen und viel Geld hinzulegen weil er eben ausschließlich IDE-Laufwerke und eine AGP-Grafikkarte hat? Macht eigentlich keinen Sinn. Daher hat er von mir das Komplettpaket mit Board, RAM und Kühler erhalten und ist seitdem sehr zufrieden damit.
Scythe Universal Retention Kit und das MSI P35 Neo-F
Da ich eine Abneigung gegen PushPins habe, wurde für die Montage des Scythe Ninja 2 gleich das Scythe Universal Retention Kit mitbestellt. Dies ließ sich zwar nur auf eine Art und Weise auf dem Board montieren, dafür aber eben sehr stabil und ohne Sorgen bezüglich der Befestigung.
Der Ninja 2 hält bombenfest dank der Sockel-478-Befestigung in Verbindung mit dem Universal Retention Kit.
Der Einbau ist relativ problemlos und man benötigt nur etwas Zeit, Geduld und einen Schraubendreher Kreuz für die Montage. Ich würde jedem die fünf bis sechs Euro für das Retention Kit ans Herz legen. Meiner Meinung nach ein wirkliches Plus.
RAM unter dem Lüfter
Der einzige Nachteil vom Ninja 2 auf dem MSI P35 Neo-F ist meiner Meinung nach, dass sich der Lüfter vom Ninja direkt über zwei der vier RAM-Riegel befindet.
Somit sitzen diese RAM-Riegel leider nicht im Luftstrom und die Wärme wird sicherlich nicht optimal abgeführt.
Modifizieren der GeForce 9600 GT
Die GeForce 9600 GT hat einen Nachteil: Die Lüftersteuerung spricht erst dann an, wenn im Betriebssystem die Treiber geladen werden. So lange dreht der Lüfter auf 100% und veranstaltet ordentlich Radau. Recht nervig in der Startphase oder während der Installation von einem Betriebssystem. Sobald die Treiber geladen sind hört man kaum noch etwas vom Lüfter.
Da ich sehr günstig an einen neuen Arctic Cooling Accelero S2 gekommen bin, habe ich diesen auf die XpertVision 9600 GT montiert. Anzumerken ist, dass das Layout der Karte von XpertVision nicht dem Referenzlayout von nVidia entspricht. Daher ist der Accelero S2 ein relativ großes Stück von der Slotblende in Richtung Gehäuseinneres »verrutscht«.
Die Temperaturen im passiven Betrieb mit dem Accelero S2 sind gegenüber dem Standardkühler nicht gestiegen, die Temperaturen unter Last sind sogar ein klein wenig geringer als zuvor mit dem Standardkühler.
Primär wollte ich einen passiven Kühler da ich mir davon erhoffe, nicht immer den Staub mühselig aus dem Kühler puhlen zu müssen. Die Zukunft wird zeigen ob mein Wunsch in Erfüllung geht.
Übertakten und semi-passiv mit dem E5200
Wie schon beim E4300 sollte der E5300 ein kleines bischen übertaktet werden. Dabei standen keine Übertaktungsrekorde im Vordergrund sondern eher das System eben ein »kleines Bischen zu kitzeln«. Die 3 GHz wollte ich natürlich schon testen und ich habe sie auch erreicht. Standardmäßig läuft der E5200 bei mir nun auf 2,88 GHz anstatt der 2,5 GHz Standardtakt. Nicht viel, aber eben ein kleines Bischen mehr.
Semi-passiver Betrieb mit dem Ninja 2
Da sich hinter dem Ninja 2 ein 120er Lüfter in der Gehäuserückwand sowie ein 120er Lüfter im Netzteil über dem Kühler befinden, habe ich für einen Test den Lüfter von Scythe komplett entfernt.
Zu meiner Überraschung hat sich die Temperatur des E5200 nicht wirklich verändert. Sowohl idle wie auch unter Last entsprachen die Temperaturen fast den werten mit montiertem Scythe-Kühler bei ca. 1000 U/min.
Lediglich die Temperatur der Grafikkarte hat sich verändert, diese wurde wärmer da weniger Luft überhalb der Grafikkarte bewegt wurde. Da sich kein wirklich gravierender Unterschied bei der Lautstärke im semi-passiven Betrieb eingestellt hat, habe ich den Lüfter wieder montiert.
Putzen ja - aber möglichst einfach
Für die beiden 120er Lüfter habe ich für kleines Geld zusätzlich zwei Metall-Luftfilter bestellt. Da ich von den Filtereigenschaften der Front des Centurion 5 wirklich begeistert bin (einfach mit dem Staubsauger die Front absaugen, schon ist der Staub draußen), möchte ich nun auch den noch durch andere Öffnungen (z.B. Seitenteil) angesaugten Staub nicht zwischen den Lamellen der Kühler herausziehen, sondern einfach die Filter mit dem Staubsauger absaugen.
Ich werde berichten ob sich dies so wie ich es mir erhoffe auch in der Realität bewähren wird. Verbaut habe ich die beiden Metallfilter am 19.10.2008. Bis zum nächsten Putzen wird es noch etwas dauern, bis in 4 Wochen sollte sich zeigen ob sich an den Filtern Staub sammelt welcher einfach per Staubsauger abgesaugt werden kann.
Bisher hat es nach knapp 10 Monaten trotz des Schaumstofffilters der Mash-Front des Centurion 5 beim an der Rückseite montierten 120er Gehäuselüfter so ausgesehen:
Abhilfe soll hier ein (leider relativ grobmaschiges) Gitter bringen. Ich habe günstig (pro Gitter für knapp 3 Euro) zwei Exemplare erwerben können. Im Internet waren Reviews zu finden welche bereits 2003 geschrieben worden sind. Zumindest sehen die Gitter von den Berichten genauso wie die beiden von mir gekauften aus.
Montiert werden sie normalerweise mit vier Schrauben. Beim Gehäuselüfter ist dies auch kein Problem.
Beim Scythe Ninja 2 werden die Lüfter nicht verschraubt sondern mit zwei Metallfedern befestigt. Das Stück der Feder, welches beim Lüfter eingehakt wird ist relativ kurz. Dennoch hält es Gitter und Lüfter an seinem Platz. Jedoch steigt der Anpressdruck vom Lüfter natürlich durch die Materialstärke vom Gitter mit an.
Im Gehäuse selbst befinden sich nun die beiden Lüfter mit den Filtergittern hintereinander. Mal sehen wie es sich »staubtechnisch« entwickelt - auch wenn die Filter ja recht grobmaschig sind.
Sehr spontan habe ich am 21.10.2008 bei einem sehr bekannten Lebensmitteldiscounter ein paar Filtereinsätze *errr* Kniestrümpfe erworben.
Die 0,99 Euro war mir der Versuch wert. Ein Kniestrumpf müsste sogar für zwei 120er Lüftergitter ausreichen. Ich habe zunächst einmal den Lüfter vom Ninja 2 mit einem Strumpf bestückt:
Da ich mir von einem möglichst engen, feinen Gewebe erhoffe eine möglichst feine Filterung zu erhalten habe ich zu Strümpfen mit 40 den gegriffen. Da es ein vorerst nur ein Versuch ist und ich sowieso ein stets geschlossenes Seitenteil habe, hat mir persönlich als Farbe »graphit« aus der Auswahl ganz gut gefallen.
Wenn es sich bewährt versuche ich es noch etwas schöner zu gestalten.
Weiterhin fehlt noch ein bischen »Kabelmanagement«. Jedoch ist beispielsweise das ATX-Bündel an Leitungen so kurz bemessen, dass es sich nicht anders verlegen lässt. Auch die übrigen Leitungen sind eher knapp bemessen und so ist kein »verstecktes« Verlegen einfach mal so möglich.
Aber: Da die Leitungen so kurz sind, sind sie bei der Durchlüftung des Gehäuses auch nicht wirklich im Weg.
Mehr Text und Bild zum beschriebenen System
Auf meiner privaten Website habe ich die die Montage vom Scythe Ninja 2 sowie des Arctic Cooling Accelero S2 und natürlich auch die Informationen zum semi-passiven Betrieb ausführlicher in Text und Bild zur Verfügung gestellt. Wer noch ein bischen Zeit und Interesse hat kann sich dort gerne noch mehr Informationen holen:
26.09.2008 | Montage eines Scythe Ninja 2 mit Scythe Retention Kit
10.10.2008 | E5200 mit Scythe Ninja 2 semi-passiv gekühlt
11.10.2008 | Montage eines Arctic Cooling Accelero S2 auf einer GeForce 9600 GT
13.10.2008 | E5200 übertaktet mit semi-passiver Kühlung
19.10.2008 | Luftfilter statt Staub im Kühlkörper
21.10.2008 | »Kniestrumpfmodding«: Lycra-Kniestrümpfe als Filter im PC
11.12.2009 | »Kniestrumpfmodding«: Das Resultat