Vorwort
Nachdem mir im Frühling '09 mein dato gut 2 1/2 Jahre alter Laptop spieletechnisch bei den meisten halbwegs aktuellen Spielen nen Strich durch die Rechnung zog (Core Duo 1,83Ghz, Radeon X1600), beschloss ich, dass zum anstehenden Geburtstag mal nen 'normaler' PC angeschafft werden könnte.
Desktop PC deshalb, da Laptops zwar wunderbare Geräte sind, ich ja jedoch schon einen einwandfrei funktionierenden besaß, der auch weiterhin in Benutzung bleibt. Ausserdem kostet die Leistung im Laptop schlichtweg mal das circa 3-fache im Vergleich zu einem PC.
Da ich mich mit Hardware nur zu bestimmten Anlässen intensiver auseinandersetze (z.B. eben eine Neuanschaffung), habe ich mich im Endeffekt bei ComputerBase registriert, um mir mal einen Überblick über den damaligen technischen Stand der Dinge zu verschaffen und um mir bei meinen anstehenden Entscheidungen helfen zu lassen.
Letztendlich habe ich mich für folgende Komponenten entschieden, welche die benötigte Leistung hatten und preislich im Rahmen lagen.
Die Hardware
- CPU: AMD Phenom II X3 720 BE
- Kühler: Scythe Mugen 2
- Mainboard: ASRock AOD790GX/128M
- RAM: 2 x 2GB MDT AMD Edition (DDR2-800)
- Grafikkarte: MSI Radeon HD 4850
- Grafikkartenkühler: Arctic Cooling Accelero TwinTurbo
- Netzteil: Enermax Pro 82+ 425W
Des Weiteren wurden ein 08/15 DVD Brenner und eine 60GB HDD von Maxtor weiterverwendet.
Eingebaut wurde das alles in ein altbewährtes Chieftec CS601, welches mein altes System beherbergte.
- (AMD Athlon XP1800+)
- (Radeon 9800Pro)
- (1 GB DDR 266 RAM)
- (etc.)
Der Chieftec Tower hat reichlich Platz im Inneren und sieht meiner Meinung nach hübsch aus.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich in der Vergangenheit schon ein wenig am Tower rumgebastelt. Im Deckel sind 2 x 80mm Lüfter und ein wenig Plexiglas. In der Front steckt eine Eigenbau Temperaturanzeige sowie eine selbst gebaute Lüftersteuerung und ein Frontanschlus Panel für USB und Sound. Irgendwann kam als erste Bequemlichkeitsmaßnahme noch ein Tragegriff auf den Deckel.
Der Rücken sagt: Ein neues Case muss her
Da ich, seit ich meinen ersten eigenen PC habe, mit Freunden immermal wieder netze, ging mir das Gewicht des PCs irgendwann auf den Keks.
(angesichts der Röhrenmonitore und dem ganzen Krimskrams den man vor Jaaaahren immer noch mitschleppen musste ein bisschen luschig, aber egal)
Immerhin wog der PC locker 20kg wovon alleine ungefähr 13kg nur auf das nackte Gehäuse entfielen.
Also habe ich mich nach einem anständigen Gehäuse aus Alu umgeschaut, welches leicht und kompakt sein sollte. Es gibt zwar einige sehr chice Modelle die meine Anfroderungen erüllt hätten, aber irgendwie war mir mehr nach was individuellerem. Ausserdem macht Basteln Spaß und daher entschied ich mich zu einem Eigenbau.
Die Planung
Mit einem Groben Gedanken im Hinterkopf machte ich mir die ersten Skizzen und überlegte mir schon mal die groben minimalen Abmessungen des Gehäuses.
Als der Grundriss stand, habe ich mich mit dem Programm Google SketchUp kurz beschäftigt und mal die ersten Entwürfe gemacht. Sind zwar nicht hübsch, aber haben ihren Zweck erfüllt. Auf den Skizzen entspricht noch nicht alles dem tatsächlichen Case. Im Verlauf des Baus wurden einige Kleinigkeiten geändert. Nach einigem Hin und Her stand dann der finale Entwurf und es wurde Material bestellt. Das Gehäuse wurde aus 0,8mm Alublech und 1,5mm Aluwinkelprofilen gebaut, verbunden durch Blindniete.
<-- (grau: CPU & MoBo, rot: DVD, grün: HDD, schwarz: NT, lila: GraKa, türkies: Lüfter)
Der Bau
Nachdem Das Material nach Bestellung im Internet per Post geliefter wurde (Im Baumarkt hätte ich mich dumm und dämlich gezahlt) gings in die Garage. Zuerst wurden die Aluprofile auf die ensprechende Länge gekürzt und die Enden im 45°Winkel abgetrennt.
Dann wurden die benötigten Bleche mit der Handkreissäge aus dem 1m² großen Alublech ausgeschnitten. Leider sind dabei die Schnittkanten etwas verbeult worden. Nach der Nachbearbeitung mit nem Hämmerchen sahs aber garnicht mehr so schlimm aus. Am fertigen Case sieht man es garnicht wenn man es nicht weiß.
Nachdem also die Winkel abgelängt und vorbeireitet waren und die Aluplatten auch ihre vorbestimmten Formen angenommen hatten, wurden nach und nach alle Teile zusammengenietet. Während ich das Gehäuse langsam zusammensetzte habe ich kurzerhand nochmal die Front ein wenig verändert - ursprünglich war geplant einen Rahmen aus U-Profilen zu bauen, in welchem eine Aluplatte die Vorderseite bildet. Der Rahmen wurde dann einfach weggelassen. Die bestellten U-Profile waren damit überflüssig.
Nachdem das Rohgehäuse soweit zusammengesetzt war, musste erstmal noch ein altes Gehäuse, welches ein Kumpel spendiert hatte, auseinandergenommen werden.
Die Rückseite mit den Aussparungen für das I/O-Panel und den PCI-Schlitzen wollte ich nämlich der Einfachheit halber übernehmen. Glücklicherweise war das besagte Teil lediglich genietet, und somit war es ein Leichtes es auszulösen.
Bevor es jedoch daran ging Löcher in das Gehäuse zu sägen, habe ich erstmal eine Position für den An/Aus Schalter gesucht. Ich habe aus einem alten CD-Laufwerk den Taster zum Öffnen der Schublade ausgebaut und diesen an einer Querstrebe hinter dem Casedeckel so fixiert, dass beim Drücken des Deckels der Taster betätigt wird. Somit sieht man von ausser nichts vom Knopf.
Nach und nach wurde dann noch die Halterung für den Brenner gebaut und angepasst und irgendwann ging es dann doch daran in das gerade gebaute Gehäuse Löcher zu sägen. Öffnungen brauchte ich für
-DVD-Brenner im Deckel
-Lüfter und Netzteil im Boden
-Netzteil in der Rückwand
-I/O-Panel etc. und Lüfter in der Rückwand
Nachdem das geschafft war musste nur noch ein Mainboardtray gebaut werden und dann gings im Prinzip ans Einbauen der Hardware.
Joah, das wars dann im Prinzip schon. Hat natürlich länger gedauert und war komplizierter als es sich in sonem kurzen Bericht liest, aber es hat mir Spaß gemacht und mit dem Ergebnis bin ich ganz zufrieden. Hoffe ihr konntet einen kleinen Einblick gewinnen und es hat Spaß gemacht zu lesen / Bilder zu gucken. So, und nachdem der Bericht jetzt fertig ist, kann ich mich nicht mehr länger vorm Lernen drücken... ;-)
Für Fragen und Anregungen/Kritig steht meine Tür offen.